Das Netz brodelt, weil der FC Sankt Pauli am kommenden Spieltag auf das Logo der BILD-PR-Kampagne verzichtet. Gut, eigentlich soll es eine Aktion „pro Flüchtlinge“ sein, aber wer das Treiben der BILD verfolgt, weiß um die Aufrichtigkeit dieser Aktion.
Im Gegensatz dazu stehen die Aktionen, die Mainz 05 oftmals ohne großes Aufsehen macht. Zu annähernd jedem Heimspiel sind sozial schwache Menschen Gäste im Stadion, das „Spiel der Herzen“ ist seit Jahren eine feste Institution und bei der Kampagne Second Fan Shirt Germany war 05 im vergangenen Jahr direkt im Boot.
Unser Verein weiß also offensichtlich um seine soziale Verantwortung!
Nun lässt sich 05 aber, wie fast der ganze Rest der beiden Bundesligen, vor den PR-Karren der BILD spannen.
Ein Blatt, das vor nicht allzu langer Zeit noch eher Wasser auf die Mühlen der „besorgten Bürger“ gegossen hat. Jetzt, wo es Zeitgeist ist, schwimmt man aber lieber auf der Toleranz- und Hilfswelle.
Ein Blatt, welches gerne Unruhe im Verein stiftet oder Skandale in den Fanszenen oder Bürgerkriegsschauplätze in Fußballstadien heraufbeschwört.
Wir würden uns wünschen, dass es 05 und besser noch der gesamte Fußball dem Kiezklub gleich tut.
Statt Werbung für ein Boulevardblatt würde ein einfache „Refugees welcome!“ mehr aussagen und ein klares Zeichen gegen Fremdenhass setzen!
Auch könnte man den Spieltag dazu nutzen, die vielen großartigen Hilfsinstitutionen in Mainz vorzustellen. Ideen, wie man es besser machen könnte, als mit dem Werbeband einer Zeitung zu spielen, gibt es genug.
Wir begrüßen die mehreren hundert Flüchtlinge, die Mainz 05 auch an diesem Spieltag wieder ins Stadion einlädt, eine kleine Geste, die mehr sagt als eine solche Kampagne.
So machen wir das in Mainz.