Zweifelhaftes Dialogangebot der DFL

Die Posse rund um den Investoren-Deal geht in die nächste Runde. Nachdem in den letzten Wochen viele Spiele durch Fans verzögert wurden, um den Protest gegen den Vorgang auszudrücken, scheint die Geschäftsführung der DFL nun den Versuch zu starten, ein Gesprächsangebot an die Fans zu richten. Wohlgemerkt wurden die Einladungen erst Stunden nach der Pressemitteilung versendet.

Gespräche zu führen, nachdem die Entscheidungen bereits getroffen wurden, erscheint uns nicht wirklich zielführend und wir bezweifeln, dass ein solches Gespräch überhaupt ein Ergebnis liefern kann. Anscheinend meint man, den wenig intellektuellen Fans die Bedeutung des Deals noch einmal erklären zu müssen. Danke nein! Ein Feigenblatt.

Interessant ist, dass die offensichtliche Verletzung der 50+1-Regel durch Hannovers Präsident Martin Kind, der entgegen der Weisung des Kernvereins handelte, komplett verschwiegen wird. Dadurch ist das Abstimmungsergebnis anfechtbar. Dies interessiert in den Reihen der DFL offenbar niemanden, denn das Ergebnis passt ja zum eigenen Gusto. Fernando Carro und Achim Watzke drohten nach der Abstimmungspleite im Mai den potentiell aufmüpfigen Vereinen unverhohlen mit der Kündigung der ligaübergreifenden finanziellen Solidarität, sollte der Investorendeal nicht doch noch irgendwie über die Bühne gehen.

Doch auch in der Liga regt sich Widerstand gegen die fragliche Entscheidung. Einige Vereine zweifeln an der Rechtmäßigkeit der Abstimmung und geben mittlerweile offen zu, dass es nachvollziehbar ist, dass Fans weit über die Fankurven hinaus sich betrogen fühlen.

Die Forderung nach einer Rücknahme der Entscheidung und öffentlichen Abstimmungen bei DFL-Versammlungen bleibt erhalten. Durch dieses Gesprächsangebot Mit Alibifunktion werden die Proteste in den Kurven sicherlich nicht enden. Der Konflikt wird sich nicht aussitzen lassen!

Wir erwarten von Mainz 05 – und allen anderen DFL-Vereinen – dass sie der Mitgliedermeinung folgen, die keineswegs ausschließlich mit Fussballromantik, sondern auch mit Geschäftssinn begründet ist und für eine Rücknahme der Entscheidung einstehen!

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